Sonntag, 15. Juni 2014

VegTrug - Teil 2

Freitag, 6. Juni

Wir bauen den VegTrug zusammen und ich fange gleich an, ihn mit selbst erzeugtem Kompost zu befüllen. Es macht mir riesig Spaß und die Vorfreude auf die zu erwartende Ernte ist groß.

Samstag, 7. Juni

Wir kaufen noch einige Säcke Komposterde, denn da passt mehr rein, als wir dachten und am Samstagnachmittag kann ich endlich meine Setzlinge und Jungpflanzen verbuddeln. Alles ist gut. Es ist zwar ein bisschen warm geworden und tatsächlich werden die Pflanzen übers Pfingstwochenende auf ihre Hitzetauglichkeit geprüft, aber sie überstehen es. Das Leben ist schön.

Dienstag, 10. Juni

Eine neue Mail von Gärtner Pötschke:

....wir haben heute eine Lieferung für Sie versandfertig gemacht und dem Deutschen Paketdienst (DPD) zur Auslieferung an folgende Anschrift übergeben:
 Frau Uschi Müller 
 xxxxx 
 Ihre Kunden-Nr : xxxxx Ihre Auftrags-Nr : xxxx (eingegangen am 26.05.14)
 Folgende Artikel werden geliefert:
 Artikel Menge Preis 1x 291146 1 St VegTrug, groß 199,00 EUR 


Uff. Wieso das denn? Ich habe doch am 4. Juni per Mail die Bestellung storniert! Also vor 6 Tagen!
Ich kann das kaum glauben. Und bevor ich auf diese Ankündigung antworten kann, rauscht eine weitere Mail in meine Mailbox. Noch einmal von Pötschke:

Sehr geehrte Frau Müller,

Ihre Nachricht habe ich erhalten. Bitte entschuldigen Sie die verzögerte Bearbeitung.

Leider ist es mir nicht mehr möglich Ihren Auftrag zu stornieren, da dieser soeben mit dem Deutschen Paketdienst (DPD) an Sie versandt wurde. Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, die Annahme der Sendung zu verweigern.

Ich bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner Pötschke


Wirklich Klasse. Nach 6 Tagen wird meine E-Mail, wie schon die allererste, erst beantwortet. Anscheinend hat das Methode in diesem Unternehmen.
Ich greife also noch einmal zum Telefon, um vielleicht mündlich noch etwas bewirken zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch diesen Anruf sparen können, denn man landet in einem Call-Center, wo man nur Standardantworten bekommt. Sie könne jedenfalls nichts mehr stornieren, denn sie säße ja ganz woanders. Arghhhhh.

Donnerstag, 12. Juni

Ich bin bis 16:15 Uhr zu Hause und muss dann weg. Bis dahin kam jedenfalls keine Lieferung. Ich hoffe insgeheim, sie hätten es vielleicht doch noch zurückgehalten. Na ja, egal, ich werde die Annahme der Sendung jedenfalls verweigern und damit ist das Problem dann gelöst.

Als ich um ca. halb acht wieder nach Hause komme, traue ich meinen Augen kaum: vor dem Haus liegt ein weiterer VegTrug, einfach abgelegt, ohne dass ich oder irgend jemand anderer irgend etwas unterschrieben hätte. Ich kann es nicht fassen. DPD legt also einfach riesige Pakete den Leuten vor die Tür, egal, ob sie zu Hause sind oder nicht. Und jetzt? Was mache ich jetzt?

Freitag, 13. Juni

Ich fotografiere mir die Liefernummer vom Paket ab und suche mir dann die Telefonnummer von DPD heraus. Die sollen das, verdammt nochmal wieder abholen! Und wie kommen sie eigentlich dazu, das überhaupt da zu lassen? Eine sehr freundliche Dame nimmt meinen Anruf um halb neun Uhr morgens entgegen. Oh, das wäre natürlich ärgerlich, und nein, der Fahrer dürfe selbstverständlich ohne Bestätigung des Empfängers nicht einfach Pakete vor die Tür legen. Sie werde sich sofort darum kümmern und veranlassen, dass das Paket wieder abgeholt wird. Puh! Ich bin erleichtert, dass das doch so einfach ging....

Ich habe das jedenfalls geglaubt. Um halb sechs abends liegt das Teil immer noch da und weit und breit kein DPD-Fahrzeug in Sicht. Na gut, ich rufe nochmal an. Wieder eine sehr freundliche Dame, die sich sofort mit dem zuständigen Depot in Verbindung setzen will und mich dann auch gleich zurückrufen wird. Auf diesen Rückruf warte ich immer noch.

Sonntag, 15. Juni, 21:30 Uhr:

Ich habe keine Ahnung, ob ich das Teil jemals wieder loswerde. Pötschke hat jedenfalls von mir gestern noch eine Mail folgenden Inhalts bekommen:

......
ich habe ja bisher noch keinen so schlechten Kundenservice wie Ihren erlebt. Das vorweg.

Was meine Stornierung betrifft: der Paketdienst - DPD -, den Sie clevererweise beauftragt haben, hat das Paket in meiner Abwesenheit am 12. Juni einfach vor die Tür gelegt. Ich habe DPD kontaktiert, um die Abholung zu veranlassen, leider bisher erfolglos.

Ich fordere Sie hiermit letztmalig auf, die Abholung des von mir stornierten Produktes schnellst möglich zu veranlassen. Das Paket liegt bei mir vor der Haustür und da wird es auch bleiben. Ich übernehme keinerlei Verantwortung für die Sicherheit und werde auch dafür nichts bezahlen. Ich will es nicht, ist das für Sie nicht zu verstehen .....
 
Wer Interesse an mehr solcher Geschichten hat, dem empfehle ich, mal ein wenig zu googeln. Nach "Gärtner Pötschke Kundenservice" und das gleiche für DPD.... leider habe ich versäumt, das vor meiner Bestellung zu tun.





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