Dienstag, 17. Juni 2014

VegTrug - doch noch Happy End

Montag, 16. Juni

Nachdem ich DPD auf mehreren Kanälen (Anrufe, Facebook) Dampf gemacht hatte, erscheint doch tatsächlich um 13:30 Uhr ein Leihtransporter von EuropCar mit einem jungen, kaum deutsch sprechenden Mann und holt das nicht Gewünschte wieder ab.  Ich bestehe auf einer Dokumentation, worauf der Fahrer sehr widerwillig sein Eingabegerät herauszieht und etwa 5 Minuten braucht, um die richtige Einstellung zu finden. Sehr geübt schien er mir nicht mit dem Umgang seines Arbeitsgerätes. Aber jetzt ist das Paket jedenfalls weg und ich kann zum angenehmen Teil meiner neuen Leidenschaft übergehen.

Dienstag, 17. Juni
So schnell wächst Salat innerhalb von 10 Tagen und dabei habe ich vorgestern schon einmal geerntet. Ich bin beeindruckt:





Pflücksalat ist toll. Ich habe fünf verschiedene Sorten: Romana, Lollo Rosso, Lollo Biondo, Spinatsalat und Rucola. Dazu ein bisschen frischen Schnittlauch und eine oder zwei Tomaten, eine Frühlingszwiebel und ein leckerer Salat ist fertig. Tomaten sind natürlich noch ncht reif, aber auch die wachsen bei mir im Garten.

Sonntag, 15. Juni 2014

VegTrug - Teil 2

Freitag, 6. Juni

Wir bauen den VegTrug zusammen und ich fange gleich an, ihn mit selbst erzeugtem Kompost zu befüllen. Es macht mir riesig Spaß und die Vorfreude auf die zu erwartende Ernte ist groß.

Samstag, 7. Juni

Wir kaufen noch einige Säcke Komposterde, denn da passt mehr rein, als wir dachten und am Samstagnachmittag kann ich endlich meine Setzlinge und Jungpflanzen verbuddeln. Alles ist gut. Es ist zwar ein bisschen warm geworden und tatsächlich werden die Pflanzen übers Pfingstwochenende auf ihre Hitzetauglichkeit geprüft, aber sie überstehen es. Das Leben ist schön.

Dienstag, 10. Juni

Eine neue Mail von Gärtner Pötschke:

....wir haben heute eine Lieferung für Sie versandfertig gemacht und dem Deutschen Paketdienst (DPD) zur Auslieferung an folgende Anschrift übergeben:
 Frau Uschi Müller 
 xxxxx 
 Ihre Kunden-Nr : xxxxx Ihre Auftrags-Nr : xxxx (eingegangen am 26.05.14)
 Folgende Artikel werden geliefert:
 Artikel Menge Preis 1x 291146 1 St VegTrug, groß 199,00 EUR 


Uff. Wieso das denn? Ich habe doch am 4. Juni per Mail die Bestellung storniert! Also vor 6 Tagen!
Ich kann das kaum glauben. Und bevor ich auf diese Ankündigung antworten kann, rauscht eine weitere Mail in meine Mailbox. Noch einmal von Pötschke:

Sehr geehrte Frau Müller,

Ihre Nachricht habe ich erhalten. Bitte entschuldigen Sie die verzögerte Bearbeitung.

Leider ist es mir nicht mehr möglich Ihren Auftrag zu stornieren, da dieser soeben mit dem Deutschen Paketdienst (DPD) an Sie versandt wurde. Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, die Annahme der Sendung zu verweigern.

Ich bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner Pötschke


Wirklich Klasse. Nach 6 Tagen wird meine E-Mail, wie schon die allererste, erst beantwortet. Anscheinend hat das Methode in diesem Unternehmen.
Ich greife also noch einmal zum Telefon, um vielleicht mündlich noch etwas bewirken zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch diesen Anruf sparen können, denn man landet in einem Call-Center, wo man nur Standardantworten bekommt. Sie könne jedenfalls nichts mehr stornieren, denn sie säße ja ganz woanders. Arghhhhh.

Donnerstag, 12. Juni

Ich bin bis 16:15 Uhr zu Hause und muss dann weg. Bis dahin kam jedenfalls keine Lieferung. Ich hoffe insgeheim, sie hätten es vielleicht doch noch zurückgehalten. Na ja, egal, ich werde die Annahme der Sendung jedenfalls verweigern und damit ist das Problem dann gelöst.

Als ich um ca. halb acht wieder nach Hause komme, traue ich meinen Augen kaum: vor dem Haus liegt ein weiterer VegTrug, einfach abgelegt, ohne dass ich oder irgend jemand anderer irgend etwas unterschrieben hätte. Ich kann es nicht fassen. DPD legt also einfach riesige Pakete den Leuten vor die Tür, egal, ob sie zu Hause sind oder nicht. Und jetzt? Was mache ich jetzt?

Freitag, 13. Juni

Ich fotografiere mir die Liefernummer vom Paket ab und suche mir dann die Telefonnummer von DPD heraus. Die sollen das, verdammt nochmal wieder abholen! Und wie kommen sie eigentlich dazu, das überhaupt da zu lassen? Eine sehr freundliche Dame nimmt meinen Anruf um halb neun Uhr morgens entgegen. Oh, das wäre natürlich ärgerlich, und nein, der Fahrer dürfe selbstverständlich ohne Bestätigung des Empfängers nicht einfach Pakete vor die Tür legen. Sie werde sich sofort darum kümmern und veranlassen, dass das Paket wieder abgeholt wird. Puh! Ich bin erleichtert, dass das doch so einfach ging....

Ich habe das jedenfalls geglaubt. Um halb sechs abends liegt das Teil immer noch da und weit und breit kein DPD-Fahrzeug in Sicht. Na gut, ich rufe nochmal an. Wieder eine sehr freundliche Dame, die sich sofort mit dem zuständigen Depot in Verbindung setzen will und mich dann auch gleich zurückrufen wird. Auf diesen Rückruf warte ich immer noch.

Sonntag, 15. Juni, 21:30 Uhr:

Ich habe keine Ahnung, ob ich das Teil jemals wieder loswerde. Pötschke hat jedenfalls von mir gestern noch eine Mail folgenden Inhalts bekommen:

......
ich habe ja bisher noch keinen so schlechten Kundenservice wie Ihren erlebt. Das vorweg.

Was meine Stornierung betrifft: der Paketdienst - DPD -, den Sie clevererweise beauftragt haben, hat das Paket in meiner Abwesenheit am 12. Juni einfach vor die Tür gelegt. Ich habe DPD kontaktiert, um die Abholung zu veranlassen, leider bisher erfolglos.

Ich fordere Sie hiermit letztmalig auf, die Abholung des von mir stornierten Produktes schnellst möglich zu veranlassen. Das Paket liegt bei mir vor der Haustür und da wird es auch bleiben. Ich übernehme keinerlei Verantwortung für die Sicherheit und werde auch dafür nichts bezahlen. Ich will es nicht, ist das für Sie nicht zu verstehen .....
 
Wer Interesse an mehr solcher Geschichten hat, dem empfehle ich, mal ein wenig zu googeln. Nach "Gärtner Pötschke Kundenservice" und das gleiche für DPD.... leider habe ich versäumt, das vor meiner Bestellung zu tun.





Samstag, 14. Juni 2014

VegTrug oder: wie man Kunden nachhaltig verschreckt

Prolog:
Mein Garten gefällt mir sehr, aber etwas fehlte mir einfach: ich habe fast keinen Platz für ein bisschen Gemüse oder Salat. Da ich aber auch keine Lust hatte, den Rasen oder ein Blumenbeet dafür umzugraben, und außerdem viele Nacktschnecken in meinem Garten ihr Unwesen treiben, sollte ein Hochbeet her. Und zwar ein

                                                                       VegTrug

Genau das, was ich mir vorstellte. Erhältlich in Deutschland u.a. bei Gärtner Pötschke, einem alteingesessenen Gartenversandhandel, von dem schon meine Mutter hin und wieder den Katalog durchgeblättert hatte. Es gibt dieses Hochbeet natürlich auch bei Amazon, wie ja fast alles, aber ich bin nicht der große Amazon-Fan und bestelle auch gerne mal bei anderen Online-Shops, wenn es möglich ist. Also bei Gärtner Pötschke. Ich ahnte ja nicht, auf welches Ärgernis ich mich da einlassen würde.

Montag, 26. Mai:
Bestellung im Online-Shop von Gärtner Pötschke ausgefüllt und abgeschickt: ein VegTrug sowie dazu passend eine Rahmenkonstruktion mit Folie, um das Beet auch als Frühbeet nutzen zu können. Der VegTrug kostet 199 Euro, der Rahmen 49 Euro. Ganz schön happig, aber Bequemlichkeit beim Gemüseanbau hat halt ihren Preis.

Dienstag, 27. Mai:
Antwortmail von Pötschke, eine Bestellbestätigung:
....Bitte beachten Sie, dass diese E-Mail lediglich eine Eingangsbestätigung Ihrer Bestellung bei Gärtner Pötschke darstellt. Der Kaufvertrag kommt erst dann zu Stande, wenn wir die bestellten Produkte versenden. ....


So weit so gut, das ist normal.

Mittwoch, 28. Mai:
Eine weitere Mail von Pötschke mit dem Betreff:

Ihre Gärtner Pötschke Bestellung wurde versandt, Auftragsnummer xxxx


Juhu! Das ging ja schnell! Ich freu mich so. Zu früh gefreut, denn es ist nur eine Teillieferung:


Folgende Artikel werden Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt geliefert: 1x 291146 1 St VegTrug, groß

Und es steht vor allem nichts davon drin, wann mit der Hauptlieferung zu rechnen ist. Laut Website ist der VegTrug sofort lieferbar....
Na gut, dann frage ich halt nach. Ich schicke eine E-Mail mit der freundlichen Anfrage, wann ich etwa mit der Lieferung rechnen darf.

Donnerstag, 29. Mai:
Funkstille. Keine Antwort auf meine Mail.

Freitag, 30 Mai:
Immer noch keine Antwort. Aber es gibt eine Kundenservice-Telefonnummer. Die ist - man ahnt es schon - natürlich kostenpflichtig: 14ct pro Minute! Ich rufe trotzdem an, weil ich einfach wissen will, wann das Teil denn nun kommt.  Allerdings hätte ich mir den Anruf sparen können, denn die durchaus freundliche, aber komplett ahnungslose junge Dame weiß das natürlich auch nicht. Ja, vermutlich, wahrscheinlich, vielleicht nächste Woche, denn sie hätten wohl heute wieder eine Lieferung bekommen, die nächste Woche in den Versand gehe. Vermutlich käme das Ding bis spätestens Mittwoch.

Am Wochenende passiert selbstverständlich nichts, auch nicht am Montag.

Dienstag, 3. Juni:
Ich rufe noch einmal die Servicenummer an, um zu fragen, ob es dabei bleibt, dass ich morgen eine Lieferung bekomme, denn normalerweise wird ja eine Versandbestätigung geschickt. Da diese ausblieb, frage ich halt nochmal nach. Oh mei. Jetzt heißt es, voraussichtlich Ende dieser Woche, Oder doch erst nächste Woche. Es sei ja Pfingsten und da könnte es sich schon mal verzögern. Ich schiebe Frust. Ich wollte doch Ende dieser Woche das Beet bepflanzen...

Mittwoch, 4. Juni:
Der vermeintliche Liefertag ist da! Und tatsächlich, es gibt ein Lebenszeichen von Pötschke, allerdings in Form einer E-Mail. Und zwar ist das die Antwort auf meine E-Mail, die ich vor einer Woche geschickt hatte. Wohooo! So schnell aber auch! Brieftauben wären ja da wohl eher das Mittel der Wahl. Aber schauen wir mal, was sie mir schreiben:

Ihre Nachricht habe ich erhalten und bitte für die verzögerte Bearbeitung um Entschuldigung.


Ihre Bestellung wird Ihnen voraussichtlich in den nächsten 14 Tagen zugeschickt, soweit die Artikel verfügbar sind.
Über die von Ihnen angegebene E-Mail Adresse informiere ich Sie, wenn Ihre Lieferung mein Haus verlässt.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner

Ich lese: .... voraussichtlich... in den nächsten 14 Tagen.... soweit verfügbar.... ??????? Hallo? Geht's noch? Hier steht praktisch, dass sie mir den VegTrug nur dann schicken werden, wenn er verfügbar sein sollte???? Ja Herrgottnochamal, warum erfahre ich das erst jetzt? Und warum steht davon nirgends was auf der Website? Nein, danke. Jetzt reicht's mir. Ich werde die Bestellung stornieren und mir das Teil über Amazon besorgen.

Ich antworte also auf diese E-Mail postwendend und storniere darin den Auftrag. Ich schicke die Mail ab und kurz darauf kommt die Antwort vom Pötschke:

Liebe Gartenfreundin,
lieber Gartenfreund,

gerade habe ich Ihre E-Mail bekommen und danke Ihnen hierfür ganz herzlich. Wie Sie wissen, liegt uns Ihre Zufriedenheit besonders am Herzen; daher möchte ich Ihre Nachricht auch schnell und kompetent beantworten.

Im Moment wenden sich jedoch so viele Gartenliebhaber mit ihren Fragen an uns, dass es einige Tage dauern kann, bis wir uns wieder bei Ihnen melden. Bitte haben Sie daher ein wenig Geduld – wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen kümmern.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner Pötschke


Eine automatisierte Mail, natürlich. Bin gespannt, wann sie meine Stornierung bestätigen.

Der nächste Schritt ist Amazon. Ich finde einen Händler, der den VegTrug in 9facher Ausfertigung vorrätig hat und bestelle ihn dort. Wie man es bei Amazon gewohnt ist, kommt auch sofort die Bestellbestätigung mit dem voraussichtlichen Lieferdatum: Freitag, 6. Juni.

Freitag, 6. Juni:

Tatsächlich steht, als ich mittags vom Einkaufen nach Hause komme, ein großes Paket vor der Tür. Der Amazonhändler hat pünktlichst geliefert und ich freu mich, endlich die Salatsetzlinge und die Kräuter, die ich schon gekauft hatte, einpflanzen zu können.



Eigentlich wäre das ja jetzt eine Happy End, aber wir schreiben ja mittlerweile den 14. Juni und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.

Davon wird mein Blogeintrag morgen erzählen, also bleib dran...