Dienstag, 21. Oktober 2014

Und Schluss mit Paprika

Bevor es nun richtig kalt wird, habe ich die beiden letzten Paprika geerntet. Rot würden sie ohnehin nicht mehr werden, aber sie schmecken ja auch grün. Die gelbe und die rote sind gekauft.
Und was macht man nun mit so schönen Paprikaschoten? Ich hatte Lust auf gefüllte Paprika, die gab es gefühlt seit 50 Jahren nicht mehr. Aber die Standardfüllung mit Hackfleisch und/oder Reis sollte es auch nicht sein. Heraus kam dann das:
Gefüllt also mit Kichererbsen und Schafskäse, ergänzt mit Zwiebeln, Knoblauch und den klein gewürfelten Deckeln der Schoten. Gewürzt habe ich orientalisch mit Minze, Kreuzkümmel, Chili, Salz und Pfeffer. Geschmort wurden sie in einer Gemüsebrühe mit Tomaten. Und gegessen werden sie jetzt gleich. Guten Appetit!

Samstag, 11. Oktober 2014

Der VegTrug im Herbst

Ich habe Platz gemacht im VegTrug. Die Tomaten, der Rucola, eine Paprikapflanze (die mich nicht wirklich überzeugt hat) sind draußen. Den Rucola habe ich mal probehalber in eine andere Ecke des Garten gesetzt. Wenn er dort weiterwachsen und sich vermehren will, darf er das gerne zwischen der Hortensie und der Weigelie machen. Wenn nicht, auch recht. Ich habe Samen gewonnen und werde ihn nächstes Jahr mal aussäen.

Der VegTrug sieht jetzt so aus:


Links wachsen also Rote Bete (schon eine große und mehrere kleine geerntet) und Feldsalat. Auch davon haben wir schon einmal gegessen.
Hinten rechts in der Ecke wächst nach wie vor eine Paprika. Wenn man genau guckt, kann man sehen, dass sie noch drei Früchte hat. Und deshalb darf sie auch gerne noch bleiben. Davor hat uns der Schnittlauch reiche Erträge beschert - ich mag den sehr gern im Salat, in der Suppe oder auch einfach aufs Butterbrot.
Daneben habe ich nun heute Spinat ausgesät. Er soll überwintern und wir können dann hoffentlich im April, Mai davon ernten.

Die Schnecken, die ich im VegTrug fand, habe ich wohl mit schlechter Komposterde vom Dehner da selbst reingebracht. Ich hatte noch einen halben Sack übrig und als ich den genauer inspizierte, fand ich darin Schneckeneier und auch kleine Schnecken. Na bravo. Und so etwas kauft man im Gartenfachmarkt. Zum Glück haben wir hier am Ort noch einen kleineren Gartenbaubetrieb, der Erde in deutlich besserer Qualität verkauft.

Dienstag, 16. September 2014

Noch mehr Paprika

Nach dem Schneckenalarm von letzter Woche wird jeden Tag genaustens kontrolliert, ob sich weitere Exemplare dieser Spezies in den VegTrug verirrt haben. Und tatsächlich, heute Morgen fand ich wieder eine Nacktschnecke, die sich am Basilikum zu schaffen machte. Und eine klitzekleine, ganz junge Schnecke entging meinen Augen ebensowenig. Ich habe nun den Verdacht, dass ich die Schnecken selbst in den Vegtrug befördert habe, und zwar als ich etwas Erde auffüllte, die ich noch in einem geöffneten Plastiksack übrig hatte. Möglicherweise haben sich da drin Schnecken vermehrt und ich hab die Eier unansichtlich mit in den VegTrug gebracht. Ich bleibe wachsam.

Heute habe ich wieder zwei Paprikaschoten geerntet. Die gelbliche ist etwas lädiert, hat Fraßspuren. Die stammen wohl von einer Raupe (laut Recherche im Internet namens Gemüseeule), der einfach alles schmeckt. Seufz. Irgendwie macht sich Ernüchterung breit. Die geradezu enthusiastische Freude am VegTrug weicht allmählich der Gärtnerrealität, die eben auch so Viehzeug parat hat, um es den Gartenfreunden nicht allzu leicht zu machen. Irgendein Gift zu spritzen kommt für mich nicht in Frage, deshalb habe ich es mit einer Mischung aus Wasser, Essig und Rapsöl versucht, die ich auf alle Pflanzen gesprüht habe. Gefunden habe ich den Tipp in den Kommentaren eines anderen Gärtnerblogs.


Im Hintergrund zu sehen sind die Tomaten aus eigener Ernte.

Wenigstens geht es mit dem Feldsalat und den Roten Beten voran. Daran knabbert bisher noch nix und niemand:
Mal sehen, ob es auch so bleibt.
 


Dienstag, 9. September 2014

Black Tuesday

Ich hatte es wirklich nicht für möglich gehalten und es hat auch sehr lange - nämlich 3 Monate - gedauert, aber nun ist es doch passiert:

Ich habe doch tatsächlich eine von diesen vermaledeiten Nacktschnecken in meinem VegTrug gefunden!

Seelenruhig hat sie an den Tomatenblättern rumgeknabbert, aber nicht mit mir! So nicht! Nicht hier! Das Viech wurde entsorgt und der VegTrug kommt nun unter noch genauere Beobachtung! Da hört sich ja alles auf. Grmpf.

Dienstag, 2. September 2014

Paprika

Die erste Paprika ist geerntet. Eine wunderschöne rote Frucht, 240 Gramm schwer.
Natürlich könnte ich jederzeit eine solche Paprika auch kaufen. Aber die aus dem eigenen Garten sind doch etwas Besonderes, nicht wahr? Ich habe jedenfalls eine kindliche Freude daran.

Montag, 1. September 2014

VegTrug und Nacktschnecken

Ich muss das einfach nochmal ganz klar dokumentieren (auch für die ständig wiederkehrenden Fragen): die Nacktschnecken schaffen es NICHT, den VegTrug zu erklimmen und dort drin ihr grässliches Unwesen zu treiben.

Als ich anfing, darüber nachzudenken, ein bisschen Gemüse im Garten anzubauen, war mir absolut klar, dass das ein Beet auf Stelzen sein musste. Was diese Masse an Schnecken hier anrichtet, und was ich auch jetzt wieder im Nachbargarten sehe, ist einfach fürchterlich.

Hier mal zwei Beispielbilder:

Als ich die Dahlienknollen einpflanzte, war es lange trocken und entsprechend waren die beiden schnell gesprießt und gewachsen, ohne dass ständig Schnecken darüber herfielen. Seit aber der August so verregnet ist, haben mir diese Mistviecher genau eine einzelne Blüte übriggelassen. Und selbst die Petunien im Vorgarten werden aufgefressen. Hin und wieder packt mich die Wut und ich sammle ein Eimerchen voll Schnecken ab, schütte kochendes Wasser drüber und entsorge die schleimige Masse dann. Aber im Prinzip habe ich den Kampf aufgegeben. Es sind einfach zu viele.

Und deshalb, und das ist jetzt speziell für Lizzy, der VegTrug. Er ist wirklich sicher vor dieser Pest.

Sonntag, 31. August 2014

Es sprießt

Auf dem Samentütchen steht, dass Feldsalat etwa 3 Wochen zum Keimen benötigt. Meiner ist offensichtlich schneller:
Nach nur 9 Tagen zeigen sich jede Menge winziger Keimblättchen. Das Wetter scheint gut zu passen, es ist warm (also nicht heiß) und feucht. Den Schwammerln gefällt das und meinem Feldsalat auch. Ich bin wirklich gespannt, wann ich den ersten ernten kann. Ich hoffe, dass wir da nicht so lange warten müssen, denn der Pflücksalat wird doch schmerzlich vermisst.

Auch die Paprika gedeihen prächtig:
Die große rote Frucht werde ich demnächst feierlich ernten. Eine weitere sich ebenfalls rot färbende Schote wächst direkt dahinter und weiter oben noch 2 kleinere. Die Pflanze links davon musste ich vor den Schnecken retten. Fast schon komplett aufgefressen war sie, als ich sie hierher umsetzte. Sie belohnt es auch mit Früchten, die aber von den Blättern verdeckt werden.

Freitag, 22. August 2014

Kein Pflücksalat mehr - Aussaat von Feldsalat

Heute habe ich die Saison für Pflücksalat beendet:
Kleine Salatbäume bringen keine großen Blätter hervor. Es fiel mir nicht leicht, sie auszureßen, da ich den ganzen Sommer über so viel Freude am Ernten hatte. Aber das ist der Lauf der Dinge, einmal muss die Ernte beendet sein. Damit wieder Platz für Neues ist:
Da drin stecken nun winzig kleine Samen von Feldsalat. Ich bin gespannt, wie lange es dauert bis die ersten Pflänzchen sprießen.

In der Ecke links stand ein Töpfchen mit Basilikum, das ich dorthin gebracht hatte, damit es nicht immer den Schnecken zum Opfer fällt. Als ich es nun woanders hinstellen wollte, musste ich feststellen, dass es sich eingewurzelt hatte, so gut gefiel ihm der Platz im VegTrug. Also grub ich es mitsamt den Wurzeln aus und platzierte es in die rechte Ecke vom VegTrug. Mal gucken, ob es da auch so gut gedeihen will.


Sonntag, 17. August 2014

Mitte August - die Pflücksalatsaison neigt sich dem Ende zu

Meine Pflücksalate stehen nun schon fast auf Stelzen. Wenn man immer die äußeren Blätter aberntet, sieht das dann irgendwann so aus:
Der Strunk wird immer länger und die Blätter immer kleiner. Bis Ende August lasse ich sie noch stehen und dann werde ich vermutlich dort Feldsalat säen.

Der Rucola wuchert und blüht. Vielleicht kann ich ja Samen gewinnen und diese nächstes Jahr aussäen. Braucht jemand Rucolasamen?





Eine meiner beiden Paprikapflanzen hat zwei riesige Früchte, eine davon ist mittlerweile wunderschön rot. Mit der Ernte warte ich noch, bis sie gelb oder orange wird.

Und dann gibt es auch noch Tomaten:




Was es nicht gibt im VegTrug, sind Nacktschnecken und ebensowenig Unkraut. Außer ernten, evtl. wässern oder auch mal die Folie drüberziehen, muss ich da wirklich nichts machen. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt oder eigentlich sogar übertroffen. Ich glaube, ich werde mir nächstes Jahr noch einen zulegen. Denn ich hätte auch gerne noch Bohnen, Erbsen, Frühlingszwiebeln...

Dienstag, 29. Juli 2014

VegTrug - acht Wochen

Die Kohlrabi sind geerntet und roh verzeht, butterweich waren sie und viel besser als gekaufte (vermutlich nicht, aber sie waren sicher frei von Rückständen, also absolut bio).

Der Pflücksalat wächst und gedeiht immer noch. Es gibt so reichlich, dass ich Teile davon schon verschenkt habe. Wir essen gerne und oft Salat, aber jeden Tag ist es uns dann auch zu viel.

Auch die Tomaten, die ich in den VegTrug gepflanzt habe, reifen nun heran. Sie sind zwar klein, aber wohlschmeckend.
Die kleine gelbe Tomate (Sorte: Golden Currant) wächst im Beet an der Terrasse. Die Sorte habe ich nun schon das dritte Jahr. Die Kügelchen kann man bis in den Oktober ernten. Sie ist absolut resistent gegen Regen und Krankheiten. Macht wirklich Freude.

Freitag, 11. Juli 2014

VegTrug - 5 Wochen

Als Gemüse- und Salatgartenanfänger bin ich doch überrascht, in welch kurzer Zeit das Zeug heranwächst. Morgen sind es genau fünf Wochen, dass ich den VegTrug "in Betrieb" genommen habe und heute sieht es da so aus:
Die Kohlrabipflänzchen sind mittlerweile zu stattlichen Knollen herangewachsen, erntereif werden sie wohl spätestens Ende des Monats sein. Von den drei Salatsorten daneben werden 2 - 3 mal wöchentlich jeweils die äußeren Blätter gepflückt, es gibt so immer wunderbar frischen Salat.

Die Pflänzchen in der Mitte sind neu. Da wuchs vorher etwas anderes, und zwar das da:
Ich bin doch etwas enttäuscht, dass mir diese Pflanze im Dehner Gartenfachmarkt als Spinatsalat verkauft worden war. Je größer die Blätter wurden, desto strenger, bzw. saurer wurde der Geschmack. Nach einigen Recherchen im Internet musste ich feststellen, dass es sich dabei nicht um eine Spinatsorte handelte, sondern um Blutampfer. Und der ist nur genießbar, wenn die Blättchen noch klein sind. Also raus aus dem Beet, was sollen wir denn damit!

Stattdessen wachsen an seiner Stelle jetzt Rote Bete. Da werde ich wohl doch noch etwas länger warten müssen, bis ich die ernten kann.

Hinten rechts in der Ecke wachsen Paprika heran. Eine der Früchte hat wohl schon ihre endgültige Größe erreicht, aber ich warte ab, ob sie gelb oder rot wird. Schmecken wird sie sicher sehr gut.

Dienstag, 17. Juni 2014

VegTrug - doch noch Happy End

Montag, 16. Juni

Nachdem ich DPD auf mehreren Kanälen (Anrufe, Facebook) Dampf gemacht hatte, erscheint doch tatsächlich um 13:30 Uhr ein Leihtransporter von EuropCar mit einem jungen, kaum deutsch sprechenden Mann und holt das nicht Gewünschte wieder ab.  Ich bestehe auf einer Dokumentation, worauf der Fahrer sehr widerwillig sein Eingabegerät herauszieht und etwa 5 Minuten braucht, um die richtige Einstellung zu finden. Sehr geübt schien er mir nicht mit dem Umgang seines Arbeitsgerätes. Aber jetzt ist das Paket jedenfalls weg und ich kann zum angenehmen Teil meiner neuen Leidenschaft übergehen.

Dienstag, 17. Juni
So schnell wächst Salat innerhalb von 10 Tagen und dabei habe ich vorgestern schon einmal geerntet. Ich bin beeindruckt:





Pflücksalat ist toll. Ich habe fünf verschiedene Sorten: Romana, Lollo Rosso, Lollo Biondo, Spinatsalat und Rucola. Dazu ein bisschen frischen Schnittlauch und eine oder zwei Tomaten, eine Frühlingszwiebel und ein leckerer Salat ist fertig. Tomaten sind natürlich noch ncht reif, aber auch die wachsen bei mir im Garten.

Sonntag, 15. Juni 2014

VegTrug - Teil 2

Freitag, 6. Juni

Wir bauen den VegTrug zusammen und ich fange gleich an, ihn mit selbst erzeugtem Kompost zu befüllen. Es macht mir riesig Spaß und die Vorfreude auf die zu erwartende Ernte ist groß.

Samstag, 7. Juni

Wir kaufen noch einige Säcke Komposterde, denn da passt mehr rein, als wir dachten und am Samstagnachmittag kann ich endlich meine Setzlinge und Jungpflanzen verbuddeln. Alles ist gut. Es ist zwar ein bisschen warm geworden und tatsächlich werden die Pflanzen übers Pfingstwochenende auf ihre Hitzetauglichkeit geprüft, aber sie überstehen es. Das Leben ist schön.

Dienstag, 10. Juni

Eine neue Mail von Gärtner Pötschke:

....wir haben heute eine Lieferung für Sie versandfertig gemacht und dem Deutschen Paketdienst (DPD) zur Auslieferung an folgende Anschrift übergeben:
 Frau Uschi Müller 
 xxxxx 
 Ihre Kunden-Nr : xxxxx Ihre Auftrags-Nr : xxxx (eingegangen am 26.05.14)
 Folgende Artikel werden geliefert:
 Artikel Menge Preis 1x 291146 1 St VegTrug, groß 199,00 EUR 


Uff. Wieso das denn? Ich habe doch am 4. Juni per Mail die Bestellung storniert! Also vor 6 Tagen!
Ich kann das kaum glauben. Und bevor ich auf diese Ankündigung antworten kann, rauscht eine weitere Mail in meine Mailbox. Noch einmal von Pötschke:

Sehr geehrte Frau Müller,

Ihre Nachricht habe ich erhalten. Bitte entschuldigen Sie die verzögerte Bearbeitung.

Leider ist es mir nicht mehr möglich Ihren Auftrag zu stornieren, da dieser soeben mit dem Deutschen Paketdienst (DPD) an Sie versandt wurde. Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, die Annahme der Sendung zu verweigern.

Ich bitte um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner Pötschke


Wirklich Klasse. Nach 6 Tagen wird meine E-Mail, wie schon die allererste, erst beantwortet. Anscheinend hat das Methode in diesem Unternehmen.
Ich greife also noch einmal zum Telefon, um vielleicht mündlich noch etwas bewirken zu können. Aber natürlich hätte ich mir auch diesen Anruf sparen können, denn man landet in einem Call-Center, wo man nur Standardantworten bekommt. Sie könne jedenfalls nichts mehr stornieren, denn sie säße ja ganz woanders. Arghhhhh.

Donnerstag, 12. Juni

Ich bin bis 16:15 Uhr zu Hause und muss dann weg. Bis dahin kam jedenfalls keine Lieferung. Ich hoffe insgeheim, sie hätten es vielleicht doch noch zurückgehalten. Na ja, egal, ich werde die Annahme der Sendung jedenfalls verweigern und damit ist das Problem dann gelöst.

Als ich um ca. halb acht wieder nach Hause komme, traue ich meinen Augen kaum: vor dem Haus liegt ein weiterer VegTrug, einfach abgelegt, ohne dass ich oder irgend jemand anderer irgend etwas unterschrieben hätte. Ich kann es nicht fassen. DPD legt also einfach riesige Pakete den Leuten vor die Tür, egal, ob sie zu Hause sind oder nicht. Und jetzt? Was mache ich jetzt?

Freitag, 13. Juni

Ich fotografiere mir die Liefernummer vom Paket ab und suche mir dann die Telefonnummer von DPD heraus. Die sollen das, verdammt nochmal wieder abholen! Und wie kommen sie eigentlich dazu, das überhaupt da zu lassen? Eine sehr freundliche Dame nimmt meinen Anruf um halb neun Uhr morgens entgegen. Oh, das wäre natürlich ärgerlich, und nein, der Fahrer dürfe selbstverständlich ohne Bestätigung des Empfängers nicht einfach Pakete vor die Tür legen. Sie werde sich sofort darum kümmern und veranlassen, dass das Paket wieder abgeholt wird. Puh! Ich bin erleichtert, dass das doch so einfach ging....

Ich habe das jedenfalls geglaubt. Um halb sechs abends liegt das Teil immer noch da und weit und breit kein DPD-Fahrzeug in Sicht. Na gut, ich rufe nochmal an. Wieder eine sehr freundliche Dame, die sich sofort mit dem zuständigen Depot in Verbindung setzen will und mich dann auch gleich zurückrufen wird. Auf diesen Rückruf warte ich immer noch.

Sonntag, 15. Juni, 21:30 Uhr:

Ich habe keine Ahnung, ob ich das Teil jemals wieder loswerde. Pötschke hat jedenfalls von mir gestern noch eine Mail folgenden Inhalts bekommen:

......
ich habe ja bisher noch keinen so schlechten Kundenservice wie Ihren erlebt. Das vorweg.

Was meine Stornierung betrifft: der Paketdienst - DPD -, den Sie clevererweise beauftragt haben, hat das Paket in meiner Abwesenheit am 12. Juni einfach vor die Tür gelegt. Ich habe DPD kontaktiert, um die Abholung zu veranlassen, leider bisher erfolglos.

Ich fordere Sie hiermit letztmalig auf, die Abholung des von mir stornierten Produktes schnellst möglich zu veranlassen. Das Paket liegt bei mir vor der Haustür und da wird es auch bleiben. Ich übernehme keinerlei Verantwortung für die Sicherheit und werde auch dafür nichts bezahlen. Ich will es nicht, ist das für Sie nicht zu verstehen .....
 
Wer Interesse an mehr solcher Geschichten hat, dem empfehle ich, mal ein wenig zu googeln. Nach "Gärtner Pötschke Kundenservice" und das gleiche für DPD.... leider habe ich versäumt, das vor meiner Bestellung zu tun.





Samstag, 14. Juni 2014

VegTrug oder: wie man Kunden nachhaltig verschreckt

Prolog:
Mein Garten gefällt mir sehr, aber etwas fehlte mir einfach: ich habe fast keinen Platz für ein bisschen Gemüse oder Salat. Da ich aber auch keine Lust hatte, den Rasen oder ein Blumenbeet dafür umzugraben, und außerdem viele Nacktschnecken in meinem Garten ihr Unwesen treiben, sollte ein Hochbeet her. Und zwar ein

                                                                       VegTrug

Genau das, was ich mir vorstellte. Erhältlich in Deutschland u.a. bei Gärtner Pötschke, einem alteingesessenen Gartenversandhandel, von dem schon meine Mutter hin und wieder den Katalog durchgeblättert hatte. Es gibt dieses Hochbeet natürlich auch bei Amazon, wie ja fast alles, aber ich bin nicht der große Amazon-Fan und bestelle auch gerne mal bei anderen Online-Shops, wenn es möglich ist. Also bei Gärtner Pötschke. Ich ahnte ja nicht, auf welches Ärgernis ich mich da einlassen würde.

Montag, 26. Mai:
Bestellung im Online-Shop von Gärtner Pötschke ausgefüllt und abgeschickt: ein VegTrug sowie dazu passend eine Rahmenkonstruktion mit Folie, um das Beet auch als Frühbeet nutzen zu können. Der VegTrug kostet 199 Euro, der Rahmen 49 Euro. Ganz schön happig, aber Bequemlichkeit beim Gemüseanbau hat halt ihren Preis.

Dienstag, 27. Mai:
Antwortmail von Pötschke, eine Bestellbestätigung:
....Bitte beachten Sie, dass diese E-Mail lediglich eine Eingangsbestätigung Ihrer Bestellung bei Gärtner Pötschke darstellt. Der Kaufvertrag kommt erst dann zu Stande, wenn wir die bestellten Produkte versenden. ....


So weit so gut, das ist normal.

Mittwoch, 28. Mai:
Eine weitere Mail von Pötschke mit dem Betreff:

Ihre Gärtner Pötschke Bestellung wurde versandt, Auftragsnummer xxxx


Juhu! Das ging ja schnell! Ich freu mich so. Zu früh gefreut, denn es ist nur eine Teillieferung:


Folgende Artikel werden Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt geliefert: 1x 291146 1 St VegTrug, groß

Und es steht vor allem nichts davon drin, wann mit der Hauptlieferung zu rechnen ist. Laut Website ist der VegTrug sofort lieferbar....
Na gut, dann frage ich halt nach. Ich schicke eine E-Mail mit der freundlichen Anfrage, wann ich etwa mit der Lieferung rechnen darf.

Donnerstag, 29. Mai:
Funkstille. Keine Antwort auf meine Mail.

Freitag, 30 Mai:
Immer noch keine Antwort. Aber es gibt eine Kundenservice-Telefonnummer. Die ist - man ahnt es schon - natürlich kostenpflichtig: 14ct pro Minute! Ich rufe trotzdem an, weil ich einfach wissen will, wann das Teil denn nun kommt.  Allerdings hätte ich mir den Anruf sparen können, denn die durchaus freundliche, aber komplett ahnungslose junge Dame weiß das natürlich auch nicht. Ja, vermutlich, wahrscheinlich, vielleicht nächste Woche, denn sie hätten wohl heute wieder eine Lieferung bekommen, die nächste Woche in den Versand gehe. Vermutlich käme das Ding bis spätestens Mittwoch.

Am Wochenende passiert selbstverständlich nichts, auch nicht am Montag.

Dienstag, 3. Juni:
Ich rufe noch einmal die Servicenummer an, um zu fragen, ob es dabei bleibt, dass ich morgen eine Lieferung bekomme, denn normalerweise wird ja eine Versandbestätigung geschickt. Da diese ausblieb, frage ich halt nochmal nach. Oh mei. Jetzt heißt es, voraussichtlich Ende dieser Woche, Oder doch erst nächste Woche. Es sei ja Pfingsten und da könnte es sich schon mal verzögern. Ich schiebe Frust. Ich wollte doch Ende dieser Woche das Beet bepflanzen...

Mittwoch, 4. Juni:
Der vermeintliche Liefertag ist da! Und tatsächlich, es gibt ein Lebenszeichen von Pötschke, allerdings in Form einer E-Mail. Und zwar ist das die Antwort auf meine E-Mail, die ich vor einer Woche geschickt hatte. Wohooo! So schnell aber auch! Brieftauben wären ja da wohl eher das Mittel der Wahl. Aber schauen wir mal, was sie mir schreiben:

Ihre Nachricht habe ich erhalten und bitte für die verzögerte Bearbeitung um Entschuldigung.


Ihre Bestellung wird Ihnen voraussichtlich in den nächsten 14 Tagen zugeschickt, soweit die Artikel verfügbar sind.
Über die von Ihnen angegebene E-Mail Adresse informiere ich Sie, wenn Ihre Lieferung mein Haus verlässt.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner

Ich lese: .... voraussichtlich... in den nächsten 14 Tagen.... soweit verfügbar.... ??????? Hallo? Geht's noch? Hier steht praktisch, dass sie mir den VegTrug nur dann schicken werden, wenn er verfügbar sein sollte???? Ja Herrgottnochamal, warum erfahre ich das erst jetzt? Und warum steht davon nirgends was auf der Website? Nein, danke. Jetzt reicht's mir. Ich werde die Bestellung stornieren und mir das Teil über Amazon besorgen.

Ich antworte also auf diese E-Mail postwendend und storniere darin den Auftrag. Ich schicke die Mail ab und kurz darauf kommt die Antwort vom Pötschke:

Liebe Gartenfreundin,
lieber Gartenfreund,

gerade habe ich Ihre E-Mail bekommen und danke Ihnen hierfür ganz herzlich. Wie Sie wissen, liegt uns Ihre Zufriedenheit besonders am Herzen; daher möchte ich Ihre Nachricht auch schnell und kompetent beantworten.

Im Moment wenden sich jedoch so viele Gartenliebhaber mit ihren Fragen an uns, dass es einige Tage dauern kann, bis wir uns wieder bei Ihnen melden. Bitte haben Sie daher ein wenig Geduld – wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen kümmern.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Gärtner Pötschke


Eine automatisierte Mail, natürlich. Bin gespannt, wann sie meine Stornierung bestätigen.

Der nächste Schritt ist Amazon. Ich finde einen Händler, der den VegTrug in 9facher Ausfertigung vorrätig hat und bestelle ihn dort. Wie man es bei Amazon gewohnt ist, kommt auch sofort die Bestellbestätigung mit dem voraussichtlichen Lieferdatum: Freitag, 6. Juni.

Freitag, 6. Juni:

Tatsächlich steht, als ich mittags vom Einkaufen nach Hause komme, ein großes Paket vor der Tür. Der Amazonhändler hat pünktlichst geliefert und ich freu mich, endlich die Salatsetzlinge und die Kräuter, die ich schon gekauft hatte, einpflanzen zu können.



Eigentlich wäre das ja jetzt eine Happy End, aber wir schreiben ja mittlerweile den 14. Juni und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.

Davon wird mein Blogeintrag morgen erzählen, also bleib dran...